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Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnbaum in seinem Garten stand …

6. Juli 2017

Uns zog es vor ein paar Wochen nach Nauen in den Ortsteil Ribbeck um das Schloss und die Umgebung zu erkunden.

 

 

Die Kinder konnten z.B. selber ausprobieren, wie man früher mit der Hand Wäsche wusch. Mit allen Prozessen wie Flecken behandeln, das kräftezehrende „übers Waschbrett schrubben“, ausspülen, durch eine Mangel drehen und das gute Stück mit alten Wäscheklammern auf eine Leine hängen. Philipp war danach richtig fertig und brauchte erst mal ein Eis.

 

 

Nach einer köstlichen Stärkung im fabelhaften Café Ribbaecker sahen wir uns im Schloß und angrenzenden Schlossgarten um. Auch die Wiesen um das Café Ribbaecker sind ein Besuch wert.

 

 

Zum Schloss Ribbeck lässt sich folgendes erzählen:
Seit 2009 erstrahlt das Schloss Ribbeck wieder in seinem ursprünglichen Glanz.
Auch wenn es nicht eindeutig belegt ist, wird es kaum jemand bezweifeln, dass es die Anmutung des Herrensitzes und dessen Umgebung war, die den großen Dichter zu seinem erfolgreichsten literarischen Werk inspiriert hat, das den Namen von Ribbeck in der ganzen Welt bekannt gemacht hat.
Bis 1943 bewohnten Vorfahren der Familie von Ribbeck das Schloss. Seitdem gab es mehrfache Besitzwechsel und damit einhergehende bauliche Veränderungen.
Um den Verfall abzuwenden, entschieden die Mitglieder des Kreistages im November 2005, das Schloss mit öffentlichen Mitteln zu sanieren und als touristisches Zentrum zu entwickeln.
Dem heutigen Besucher bietet das Schloss ein Restaurant mit feiner Küche, das regionale Köstlichkeiten bereithält. Das Museum ermöglicht Einblicke in die Geschichte des Hauses und der Region – eine Zeitreise in die Welt Theodor Fontanes.

Im ersten Obergeschoss des Schlosses befindet sich übrigens eine Außenstelle des Standesamtes der Stadt Nauen mit einem Trauzimmer für ca. 60 Gäste.

 

 

Das Schloss Ribbeck hatte schon einst Theodor Fontane in seinen Bann gezogen. Und flaniert man heute durch das neobarocke Schloss, das Dorfensemble des ehemaligen Gutshofs oder durch den “Deutschen Birnengarten”, kommt man nicht umhin dem damaligen Zauber ebenso zu erliegen.

 

1893 als Schloss Ribbeck seine gegenwärtige Gestalt erhielt, beschäftigte sich Fontane mit der Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts.
„Effi Briest“ (1894) ist voll von havelländischen Bezügen und das Spätwerk „Der Stechlin“ (1898) spiegelt die Welt des alten und des neuen Preußens wieder.

 

 

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an dieser Stelle stand „DER“ Birnbaum … heute eine Nachpflanzung

 

Und wer bis jetzt noch nicht eingeschlafen ist, der kann noch die ungekürzte Fassung des Gedichtes genießen:

 

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,
Ein Birnbaum in seinem Garten stand,
Und kam die goldene Herbsteszeit

Und die Birnen leuchteten weit und breit,
Da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl,
Der von Ribbeck sich beide Taschen voll,
Und kam in Pantinen ein Junge daher,
So rief er: »Junge, wiste ’ne Beer?«
Und kam ein Mädel, so rief er: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick hebb ’ne Birn.«

So ging es viel Jahre, bis lobesam
Der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam.

Er fühlte sein Ende. ’s war Herbsteszeit,
Wieder lachten die Birnen weit und breit;
Da sagte von Ribbeck: »Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.«
Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus,
Trugen von Ribbeck sie hinaus,
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen »Jesus meine Zuversicht«,
Und die Kinder klagten, das Herze schwer:
»He is dod nu. Wer giwt uns nu ’ne Beer?«

So klagten die Kinder. Das war nicht recht –
Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht;
Der neue freilich, der knausert und spart,
Hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Und voll Mißtraun gegen den eigenen Sohn,
Der wußte genau, was damals er tat,
Als um eine Birn‘ ins Grab er bat,
Und im dritten Jahr aus dem stillen Haus
Ein Birnbaumsprößling sproßt heraus.

Und die Jahre gingen wohl auf und ab,
Längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab,
Und in der goldenen Herbsteszeit
Leuchtet’s wieder weit und breit.
Und kommt ein Jung‘ übern Kirchhof her,
So flüstert’s im Baume: »Wiste ’ne Beer?«
Und kommt ein Mädel, so flüstert’s: »Lütt Dirn,
Kumm man röwer, ick gew‘ di ’ne Birn.«

So spendet Segen noch immer die Hand
Des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland.

 

Schloss Ribbeck GmbH
Theodor-Fontane-Straße 10
14641 Nauen OT Ribbeck

ÖFFNUNGSZEITEN
10- 18 Uhr 

 

Einen wundervollen Start ins bald bevorstehende Wochenende!

Eure Nicole.

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